Jürgen Habermas – Der Diskurs geht weiter
Habermas ist 94 Jahre alt. 2019 erschien (soll ich sagen bisher?) sein letztes großes Werk: Auch eine Geschichte der Philosophie. Es geht um die Abendländische Geschichte von Glauben und Wissen. Der 2. Band ist mit „Vernünftige Freiheit“ überschrieben. Vernünftige Freiheit, ein schönes Motto. Es ist an Kant orientiert. Die zentrale Bedeutung, die der Begriff der Autonomie bei Kant hat, ist von Habermas immer wieder ausführlich erörtert worden, allerdings: „autonom“ ist nach Kant die Person, die nach Normen handelt, die die Vernunft rechtfertigen kann.
Habermas hat für die Taschenbuch-Ausgabe 2022 an die rund 1700 Seiten nochmal 23 Seiten Nachwort angefügt. Wenn wir seine Habilitation von 1961 (Strukturwandel der Öffentlichkeit) nehmen, dann hat er also über 60 Jahre lang kontinuierlich gewichtige Werke produziert und die politische Diskussion in Deutschland begleitet und vorangetrieben.
Links
Noch einmal: Zum Verhältnis von Moralität und Sittlichkeit: Vortrag anlässlich seines 90. Geburtstags am 19. Juni 2019 in Frankfurt am Main.
Seine persönlichen Abschlussworte dieses Vortrags finden sich hier.
Dankesrede anlässlich der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 2001: Glauben und Wissen
Beitrag in DIE ZEIT Nr. 51/1992 zur Verschärfung des Asylrechtes: Die zweite Lebenslüge der Bundesrepublik: Wir sind wieder „normal“ geworden
Beitrag in DIE ZEIT Nr. 51/1992 zur Frage der Nato-Intervention im Kosovokonflikt 1999: Bestialität und Humanität. Ein Krieg an der Grenze zwischen Recht und Moral
Beitrag in ZEIT-ONLINE Jahrgang 2020, Ausgabe 20 zu Politik und Recht im Blick auf die Coronapandemie zusammen mit Klaus Günther: „Kein Grundrecht gilt grenzenlos“
Jürgen Habermas: Auch eine Geschichte der Philosophie, Suhrkamp Verlag 1999, Taschenbuchausgabe 2022
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