Zitate der Woche
Staunen
Denn nach dem Göttlichen als dem Guten sehnt sich auch derjenige, der es noch niemals gesehen hat. Wer es aber gesehen hat, der bewundert es wegen seiner Schönheit, der wird mit freudigem Staunen erfüllt, der gerät in Schrecken, der ihn nicht verzehrt, der liebt in wahrer Liebe und in heftiger Sehnsucht, der verlacht alle andere Liebe und verachtet das, was er früher für schön hielt. (Plotin)
Ich sehe diese Staunen erregenden Räume des Universums, die mich umschließen und finde mich gebannt in einen Winkel dieser weiten Ausdehnung ohne zu wissen, warum ich vielmehr an diesen Ort gestellt bin als an einen andern, noch warum die kurze Zeit, die mir gegeben ist zu leben, mir vielmehr an diesem Punct angewiesen ist als an einem andern in der ganzen Ewigkeit, die mir voran gegangen ist und die mir folgt. Von allen Seiten sehe ich nichts als Unendlichkeiten, die mich verschlingen wie ein Atom und wie einen Schatten, der nur einen Augenblick dauert ohne Wiederkehr. (Blaise Pascal)
Im Staunen erwachen der »Sinn und Geschmack für das Unendliche«. (Friedrich Schleiermacher)
Es steckt aber noch etwas anderes in der jüdischen Tradition, was sich in manchen Psalmen so herrlich offenbart, nämlich eine Art trunkener Freude und Verwunderung über die Schönheit und Erhabenheit dieser Welt, von welcher der Mensch eben noch ein schwache Ahnung erlangen kann. Es ist das Gefühl, aus welchem auch die wahre Forschung ihre geistige Kraft schöpft, das sich aber auch im Gesang der Vögel zu äußern scheint. Hier erscheint die Verknüpfung mit der Gottesidee nur wie kindliche Einfalt. (Albert Einstein)