Zitate der Woche

Lesen mit Marcel Proust

„Beim Lesen wird die Freund­schaft plötz­lich wie­der zu ihrer ursprüng­li­chen Rein­heit zurück­ge­führt. Mit Büchern gibt es kei­ne Lie­bens­wür­dig­kei­ten. Wenn wir den Abend mit die­sen Freun­den ver­brin­gen, so des­halb, weil wir wirk­lich Lust dazu haben. Bei ihnen wenigs­tens tut es uns oft leid, sie ver­las­sen zu müs­sen. Und wenn wir sie ver­las­sen haben, gibt es kei­nen jener Gedan­ken, die die Freund­schaft ver­der­ben: Was haben sie über uns gedacht? – Haben wir es nicht an Takt feh­len las­sen? – Haben wir ihnen gefal­len? – und die Angst, um eines ande­ren wil­len ver­ges­sen zu wer­den. All die­se Erre­gun­gen der Freund­schaft ersterben an der Schwel­le der rei­nen und ruhi­gen Freund­schaft, die das Lesen ist.“ (Mar­cel Proust)