Kunst

Otto DIx: Sohn Ursus

Otto Dix: Neu­ge­bo­re­nes auf Händen

Otto Dix ist ein Maler zwi­schen Expres­sio­nis­mus, natu­ra­lis­ti­schem Rea­lis­mus und neu­er Sach­lich­keit. Und alle Ten­den­zen kann man auf die­sem Bild fin­den, vor allem aber sieht man sei­nen Sohn Ursus, der 1927 gebo­ren wur­de. 1925 war die Toch­ter Nel­ly gebo­ren wor­den, und es folg­te noch Sohn Jan. Ich mei­ne: mehr Kind geht nicht.

Dix hat auch schon die klei­ne Nel­ly gemalt, aber nun malt er den Sohn Ursus gleich als Neu­ge­bo­re­nen, ohne jede Beschö­ni­gung, in der typi­schen Ges­te von Neu­ge­bo­re­nen, die sich mit den Fäus­ten durchs Gesicht fah­ren, herr­lich frei im Aus­druck ihres Ver­drus­ses, der schlag­ar­tig über­ge­hen kann in den Aus­druck voll­kom­me­ner Zufriedenheit.

Viel an die­sem Bild ist bemerkenswert:

Die Kon­tu­ren die­ses Men­schen­kin­des heben sich von dem blau­en Hin­ter­grund klar ab. Nur das hel­le Tuch dämpft den Kon­trast, viel­leicht ist es auch ein Kunst­griff, um nur die Hän­de der Hal­ten­den zei­gen zu kön­nen, wie bei vie­len Zau­ber­tricks sich hin­ter einem Tuch alles mög­li­che Unsicht­ba­re abspielt. […wei­ter­le­sen]


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Rouault - Der 12-jährige Jesus im Tempel

Geor­ges Rou­ault: Der 12-jäh­ri­ge Jesus im Tempel

Die Eltern Jesu suchen nach der Wall­fahrt nach Jeru­sa­lem ver­zwei­felt den 12jährigen Jesus und fin­den ihn schließ­lich im Tem­pel. Es wird übri­gens bei Lukas kei­nes­wegs gesagt, dass er gelehrt habe. Nein, die Geschich­te hat kei­ne wun­der­ba­ren Züge, son­dern hörend und fra­gend fin­den ihn sei­ne Eltern, wie es im Juden­tum, wohl wie in kei­ner ande­ren Reli­gi­on gepflegt wur­de und wird. Aber die Ant­wor­ten bestehen oft aus Gegen­fra­gen und auf die­se gibt Jesus Ant­wor­ten, die die Leh­rer in Erstau­nen versetzen.

Klar, oft haben Künst­ler sich nicht beherr­schen kön­nen und das Gesche­hen über­trei­bend aus­ge­stal­tet: Oft zei­gen sie den Kna­ben wie er über den ande­ren thront und womög­lich von einer Kan­zel her­ab lehrt. Eine viel ruhi­ge­re Sze­ne zeigt die­ses Bild von Geor­ge Rou­ault, das in Col­mar im Muse­um Unter den Lin­den bewun­dert wer­den kann. [… weiterlesen]

Flucht der Heiligen Familie

Die Flucht der Heiligen Familie – Einschulung Jesu

Die Flucht im Bild

Die Hei­li­ge Fami­lie auf der Flucht. Ein wun­der­ba­res Fres­ko aus dem 14. Jahr­hun­dert in der Remi­gi­us-Kir­che Nagold.

Es gibt idyl­li­sche Bil­der von der Flucht, auf denen die Hei­li­ge Fami­lie von Engeln beglei­tet und bewir­tet wird. Es gibt aber auch Bil­der wie die­ses, das die Här­te und Ent­beh­rung, die mit einer Flucht ver­bun­den ist, dras­tisch zeigt.

Man kann nicht umhin mit­zu­füh­len, mit Maria, die mit jedem Fin­ger ihrer Hän­de das Jesus­kind zu hal­ten bemüht ist, mit Josef, der eine abge­ma­ger­te und abge­ris­se­ne Gestalt zeigt, ja, mit­zu­füh­len mit dem Esel der am Ende sei­ner Kräf­te zu sein scheint mit hän­gen­dem Kopf und Unter­kie­fer und doch dar­auf kon­zen­triert, einen Fuß vor den ande­ren zu set­zen in unweg­sa­mem Gelän­de. […] wei­ter­le­sen


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Planet Erde wehrt sich

Das Bild des blau­en Pla­ne­ten Erde -

ein für alle Mal im Bewusst­sein der Mensch­heit ver­an­kert – mit den wei­ßen Wol­ken­wir­beln, der wei­ßen Eis­flä­che an den Polen, den grau-brau­nen Kon­ti­nen­ten und der tie­fen Bläue der gro­ßen Ozea­ne. Und dies alles vor der Schwär­ze des Welt­alls, von der er sich abhebt. Wel­che Emp­fin­dun­gen tau­chen mit auf? Ästhe­ti­sches Stau­nen? Eine Sehn­sucht, wie­der Boden unter die Füße zu bekom­men, den Boden die­ses Pla­ne­ten? Ein Gefühl von Lie­be zu die­sem Gebil­de? Oder der Sor­ge? Oder auch Erschre­cken vor der uner­mess­li­chen Schwär­ze und Wei­te, in der er nur eine Insel bildet?

Wir leben alle auf einem Pla­ne­ten, auf die­sem Raum­schiff Erde. Die Astro­nau­ten, die mit eige­nen Augen den Pla­ne­ten sahen, berich­ten inter­es­san­te gefühls­ge­tön­te Wahr­neh­mun­gen und Emp­fin­dun­gen. Der sowje­ti­sche Astro­naut Jurij Art­juch­in sag­te: „Es ist egal, in wel­chem Meer oder Oze­an du Ver­schmut­zun­gen ent­deckt hast oder über wel­chem Kon­ti­nent gera­de ein Wir­bel­sturm ent­steht. Da oben bist du der Hüter dei­ner gan­zen Erde.“ […] wei­ter­le­sen